Dazwischen:
Resonanzerlebnisse im digitalen und analogen Raum
Masterarbeit im Studiengang Transformations Design,
Hochschule Augsburg
Betreut von Prof. Ulrich Fleischmann und Prof. Andreas Muxel
Konzeption, Gestaltung, Umsetzung und Dokumentation
Ausgestellt auf der Werkschau’22
Dokumentation des Werkstücks
Zunehmend kommunizieren wir auf virtuellen Ebenen – der Lockdown während der Covid-19-Pandemie machte dies deutlich. Zum Beispiel die Online-Konferenz: Einloggen. Auf eine stabile Verbindung hoffen. Kacheln mit dem Abbild der Teilnehmenden. Stummschaltung. Körperlich sind wir entkoppelt und verharren vor Bildschirmen an Orten mit unterschiedlichen Temperaturen, Lichtverhältnissen, Geräuschen, Gerüchen. Körperliche Präsenz passt nicht ins Netz.
Das Netz ist die vorläufige Endstufe einer kognitiven Reproduktion menschlicher Erkenntnisse, losgelöst von Raum und Zeit. Wir können jederzeit und allerorts darauf zugreifen, doch ohne unsere Körper gibt es keine Wahrnehmung. Zwischen der virtuellen Erscheinung und analogen Präsenz liegen wesentliche Sinneswahrnehmungen, die unsere Existenz als leibliche Wesen bestätigen. Ohne dieses „Dazwischen“ verebbt die Beziehung zwischen Subjekt und Welt. Hartmut Rosa nennt diese Resonanz. In verschiedenen Szenarien habe ich versucht Resonanzerfahrungen aufzuspüren und diese nach theoretischen (Teil 1) und mit subjektiven Kriterien (Teil 2) zu deuten.
In online Konferenzen geht einiges verloren – sowohl in der Qualität der Übertragung, als auch in dem was nicht übertragen wird. Einen Aspekt davon greife ich in meinem Werkstück (Teil 3) auf. Es ist eine Auseinandersetzung mit Klang-Dimensionen im materiellen Raum kontrastierend zum eindimensionalen Klang im „digitalen Raum“. Zwischen den Wänden der verspiegelten Zelle – einem „Raum dazwischen“ – sitzt man beengt und spürt das eigene Körpervolumen. Es ist dunkel, es gibt nichts zu sehen. Über Kopfhörer hört man Geräusche von „Draußen“ – Stimmen und Töne. Man weiß nicht genau woher, nimmt sie aber wahr. Der enge Raum weitet sich.
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